
Laminat gehört zu den beliebtesten Bodenbelägen – nicht nur wegen seiner attraktiven Optik und Strapazierfähigkeit, sondern auch wegen der Möglichkeit, es ohne großen Aufwand selbst zu verlegen. Mit ein wenig handwerklichem Geschick und dem richtigen Werkzeug kann man die Kosten für einen professionellen Handwerker sparen und gleichzeitig ein Erfolgserlebnis genießen. In diesem Ratgeber erfahren Sie alles, was Sie über das Verlegen von Laminat wissen müssen, von der Vorbereitung bis zum finalen Feinschliff.
Vorteile des Selberverlegens
Das Verlegen von Laminat bietet Heimwerkern mehrere Vorteile:
- Kosteneinsparung: Professionelle Bodenverleger verlangen oft zwischen 10 und 25 Euro pro Quadratmeter. Diese Kosten entfallen, wenn Sie die Arbeit selbst übernehmen.
- Flexibilität: Sie können das Projekt in Ihrem eigenen Tempo durchführen, ohne von Terminplänen eines Handwerkers abhängig zu sein.
- Individuelle Anpassung: Selbstverlegen ermöglicht es Ihnen, eigene kreative Ideen und Lösungen (z. B. bei Raumübergängen oder speziellen Mustern) umzusetzen.
Benötigtes Material und Werkzeug
Material:
- Laminatpaneele
- Trittschalldämmung (optional: integrierte Dämmung im Laminat)
- Dampfsperrfolie (bei Verlegung auf mineralischem Untergrund wie Estrich)
- Abstandskeile
- Sockelleisten und Übergangsprofile
Werkzeug:
- Laminatschneider oder Stichsäge (alternativ: Kreissäge)
- Maßband und Bleistift
- Gummihammer
- Zugeisen
- Schlagklotz
- Cutter-Messer
- Wasserwaage
Vorbereitung
Eine gute Vorbereitung ist der Schlüssel für ein perfektes Ergebnis. Bevor Sie mit dem Verlegen beginnen, sollten folgende Schritte durchgeführt werden:
1. Untergrund prüfen und vorbereiten:
Der Untergrund muss sauber, trocken und eben sein. Unebenheiten von mehr als 2 mm pro Meter können später Probleme verursachen. Füllen Sie solche Stellen mit Ausgleichsmasse auf. Alte Teppichböden sollten entfernt werden, da sie Schimmelbildung fördern können.
2. Akklimatisierung des Laminats:
Laminatpaneele müssen sich an die Raumtemperatur anpassen. Lagern Sie sie mindestens 48 Stunden vor dem Verlegen in dem Raum, in dem sie verlegt werden sollen. Die Temperatur sollte dabei idealerweise bei 18–22 °C liegen.
3. Dampfsperre und Trittschalldämmung:
Bei mineralischen Untergründen wie Estrich ist eine Dampfsperrfolie notwendig, um Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden. Anschließend wird die Trittschalldämmung verlegt, um den Gehschall zu reduzieren.
Laminat verlegen: Schritt-für-Schritt-Anleitung
1. Planung und Ausrichtung:
Bevor Sie mit dem Verlegen beginnen, planen Sie die Verlegerichtung. Es empfiehlt sich, das Laminat parallel zum Lichteinfall (Fenster) zu verlegen, da dies die Fugen weniger sichtbar macht. Markieren Sie den Startpunkt entlang einer Wand.
2. Erste Reihe legen:
Beginnen Sie in einer Ecke des Raumes. Legen Sie die erste Laminatreihe mit der Nut zur Wand. Verwenden Sie Abstandskeile, um einen Dehnungsabstand von etwa 10–15 mm zur Wand einzuhalten. Dieser Abstand ist wichtig, da Laminat bei Temperaturschwankungen arbeitet und sich ausdehnen kann.
Die Paneele der ersten Reihe schneiden Sie gegebenenfalls mit der Säge auf die passende Länge zu. Die Verschnittstücke können Sie für den Anfang der nächsten Reihe nutzen, um die Fugen zu versetzen.
3. Paneele verbinden:
Dank des Klick-Systems lassen sich Laminatpaneele einfach verbinden. Schieben Sie die Stirnseiten der Paneele zusammen und drücken Sie sie vorsichtig herunter, bis sie einrasten. Nutzen Sie einen Schlagklotz und einen Gummihammer, um die Paneele bei Bedarf passgenau zusammenzufügen.
4. Weitere Reihen verlegen:
Setzen Sie die Verlegung mit versetzten Fugen fort. Eine Versetzung von mindestens 30 cm zwischen den Paneelen sorgt für Stabilität und ein harmonisches Erscheinungsbild. Schneiden Sie die Paneele an den Enden entsprechend zu.
5. Letzte Reihe anpassen:
In den meisten Fällen muss die letzte Laminatreihe in der Breite zugeschnitten werden, damit sie genau passt. Messen Sie die verbleibende Lücke und übertragen Sie die Maße auf das Laminat. Schneiden Sie die Paneele mit einer Stichsäge oder einem Laminatschneider zurecht.
6. Randabschlüsse:
Entfernen Sie die Abstandskeile und bringen Sie die Sockelleisten an, um den Dehnungsabstand zu verdecken. Übergangsprofile können verwendet werden, um Räume miteinander zu verbinden oder Übergänge zu Fliesen oder Teppichböden sauber abzuschließen.
Tipps und Tricks
- Arbeiten Sie zu zweit: Eine zweite Person kann helfen, Paneele zu halten oder zuzuschneiden, was die Arbeit erheblich erleichtert.
- Trittschalldämmung genau verlegen: Achten Sie darauf, dass die Dämmung bündig abschließt und keine Falten wirft, da dies den Bodenbelag beeinträchtigen könnte.
- Laminat regelmäßig überprüfen: Kontrollieren Sie während des Verlegens regelmäßig mit der Wasserwaage, ob die Paneele eben liegen.
- Schutz vor Feuchtigkeit: In Küchen oder Eingangsbereichen empfiehlt es sich, die Kanten des Laminats mit speziellem Dichtungsmittel zu versiegeln, um vor eindringender Feuchtigkeit zu schützen.
Häufige Fehler beim Verlegen und wie man sie vermeidet
- Kein Dehnungsabstand: Wenn der Abstand zur Wand fehlt, kann das Laminat bei Temperatur- oder Feuchtigkeitsschwankungen aufquellen und sich wölben.
- Unsachgemäßer Einsatz von Werkzeug: Verwenden Sie niemals rohe Gewalt, um Paneele zu verbinden. Nutzen Sie stattdessen Schlagklotz und Zugeisen, um Schäden zu vermeiden.
- Falsches Zuschneiden: Messen Sie immer zweimal, bevor Sie schneiden. Ein falscher Zuschnitt kann teure Fehler verursachen.
Fazit
Das Verlegen von Laminat ist eine lohnenswerte Aufgabe für Heimwerker, die mit überschaubarem Aufwand und geringem Budget zu bewältigen ist. Mit der richtigen Vorbereitung, dem passenden Werkzeug und einer genauen Arbeitsweise können Sie in wenigen Stunden einen neuen Bodenbelag schaffen, der sowohl optisch als auch funktional überzeugt. Besonders die Möglichkeit, die Arbeit selbst durchzuführen, macht Laminat zu einer der beliebtesten Bodenlösungen für DIY-Enthusiasten.