Nutzungsklassen beim Laminat: Die richtige Wahl für jeden Raum

Neben den Abriebklassen spielen die Nutzungsklassen beim Laminat eine entscheidende Rolle. Sie geben Auskunft darüber, wie strapazierfähig und belastbar der Bodenbelag in verschiedenen Einsatzbereichen ist. Die Nutzungsklassen richten sich nach der DIN EN 13329 und werden in private, gewerbliche und industrielle Bereiche unterteilt.

Tabelle der Nutzungsklassen

NutzungsklasseEinsatzbereichEmpfohlene Räume/Anwendungen
21Geringe Beanspruchung – privatSchlafzimmer, Gästezimmer
22Normale Beanspruchung – privatWohn- und Esszimmer, Kinderzimmer
23Hohe Beanspruchung – privatFlure, Küchen, Wohnzimmer
31Geringe Beanspruchung – gewerblichHotelzimmer, kleine Büros
32Normale Beanspruchung – gewerblichWarteräume, Konferenzräume
33Hohe Beanspruchung – gewerblichGeschäfte, Restaurants, größere Büros
34Sehr hohe Beanspruchung – gewerblichKaufhäuser, Flughäfen, stark frequentierte öffentliche Bereiche

Wie werden Nutzungsklassen definiert?

Die Einteilung in Nutzungsklassen basiert auf Belastungstests, die prüfen, wie gut Laminat mechanischen Beanspruchungen wie Abrieb, Stößen und Kratzern standhält. Zusätzlich wird getestet, wie widerstandsfähig das Laminat gegen Feuchtigkeit und chemische Einflüsse ist.

Jede Nutzungsklasse besteht aus zwei Ziffern:

  • Die erste Ziffer gibt den Bereich an (2 = privat, 3 = gewerblich).
  • Die zweite Ziffer gibt die Belastungsstufe an (1 = gering, 2 = normal, 3 = hoch, 4 = sehr hoch).

Die passende Nutzungsklasse für Ihren Raum

Private Bereiche

  • Schlafzimmer und Gästezimmer (NK 21): Hier ist die Beanspruchung gering, da diese Räume selten betreten werden. Laminat mit der Nutzungsklasse 21 ist preiswert und vollkommen ausreichend.
  • Wohnzimmer und Kinderzimmer (NK 22): Diese Räume werden regelmäßig genutzt, weshalb Laminat der Klasse 22 gewählt werden sollte. Es bietet eine gute Balance zwischen Preis und Haltbarkeit.
  • Flure und Küchen (NK 23): In stark frequentierten Bereichen wie Fluren oder Küchen ist Laminat mit der Nutzungsklasse 23 ideal, da es widerstandsfähiger gegen Abnutzung ist.

Gewerbliche Bereiche

  • Hotelzimmer und kleine Büros (NK 31): Für Räume mit gelegentlicher gewerblicher Nutzung eignet sich Laminat der Nutzungsklasse 31.
  • Konferenzräume und Warteräume (NK 32): Hier ist Laminat gefragt, das sowohl optisch ansprechend als auch robust ist. Nutzungsklasse 32 bietet ein gutes Maß an Belastbarkeit.
  • Geschäfte und Restaurants (NK 33): Bereiche mit hohem Publikumsverkehr erfordern Laminat der Nutzungsklasse 33, das besonders strapazierfähig ist.
  • Flughäfen und Kaufhäuser (NK 34): Für extreme Beanspruchung ist Laminat der Nutzungsklasse 34 die beste Wahl.

Nutzungsklassen und Kosten

Die Kosten für Laminat steigen mit der Nutzungsklasse, da die Belastbarkeit und die Qualität der Oberfläche zunehmen. Laminat der Klasse 21 bis 23 ist ab etwa 10 Euro pro Quadratmeter erhältlich, während gewerbliches Laminat der Klasse 33 oder 34 Preise von 20 bis 50 Euro pro Quadratmeter erreichen kann.

Unterschiede zwischen Abrieb- und Nutzungsklassen

Während die Abriebklassen sich speziell auf die Strapazierfähigkeit der Oberfläche konzentrieren, berücksichtigen die Nutzungsklassen die Gesamtbelastbarkeit des Laminats. Beide Angaben sollten bei der Auswahl beachtet werden, um einen langlebigen und funktionalen Bodenbelag zu erhalten.

Fazit

Die Nutzungsklassen sind ein entscheidendes Kriterium bei der Wahl von Laminat. Sie geben eine klare Orientierung, welche Belastung der Boden aushalten kann und für welche Einsatzbereiche er geeignet ist. Ob für das Schlafzimmer, das Wohnzimmer oder stark beanspruchte gewerbliche Räume – die richtige Nutzungsklasse garantiert, dass der Boden den Anforderungen gerecht wird und lange Freude bereitet. Die Tabelle am Anfang hilft Ihnen dabei, die passende Nutzungsklasse schnell und einfach auszuwählen.